Matthias Schweighöfer über Reich-Ranicki und Hollywood

Der Reich-Ranicki-Darsteller Matthias Schweighöfer würde sich köstlich amüsieren, wenn er für diese Rolle ausgerechnet mit dem vom Kritikerpapst geschmähten Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet würde. „Das fände ich schon lustig, den Moment würde ich gerne erleben“, sagte der 28-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Ich würde Reich-Ranicki fragen, ob er die Laudatio hält.“

Der Literaturkritiker hatte im vergangenen Jahr bei der Verleihung des Fernsehpreises für einen Eklat gesorgt, als er seinen Ehrenpreis abgelehnt und die Veranstaltung vor laufender Kamera kritisiert hatte. Schweighöfer findet Reich-Ranickis damaligen Auftritt durchaus sympathisch: „Super, wie er da abgegangen ist. Mir hat es gefallen, wie er seine Haltung bewahrt hat.“

Schweighöfer will bisher noch nicht nach Hollywood, pflegt aber schon mal Verbindungen dorthin. Zu Tom Cruise habe er seit den Dreharbeiten zum Stauffenberg-Film „Operation Walküre“ Kontakt, „und dadurch jetzt auch eine wirklich tolle Agentur“, sagte er. Auf eine mögliche Hollywood-Karriere bereitet er sich bereits vor: „Ich finde englischsprachige Filme einfach gut und interessant, war jetzt lange drüben und habe in Los Angeles eine Agentur für mich gefunden. Und ich fahre wieder in die Staaten, um meinen deutschen Akzent etwas mehr abzulegen.“ Allerdings soll nicht alles über Nacht kommen: „Ich hoffe, das hat noch ein bisschen Zeit, jetzt wäre es noch viel zu früh. Was kommt dann danach?“ Bis dahin will Schweighöfer noch weiter an sich arbeiten: „Gefühl habe ich wohl, Charme auch, cool bin ich leider nicht. Das würde mir keiner abnehmen, da sagen die Leute eher: Der ist aber nett.“ Und so hat er sich ein Ziel gesteckt: „Ich wäre gern näher bei mir, würde mich gern selbst mehr annehmen. Ich steh immer sehr weit von mir entfernt, habe so einen weiten Blick auf mich.

Quelle: TVblogger; Marcel Reich Ranicki – Mein Leben Ab 17. April 2009 auf DVD