Bereits vor seinem Start in den deutschen Kinos ist dieser Film bereits mit dem französischen Oscar bedacht worden. Radu Mihaileanus impulsive, herzerwärmende Komödie “Das Konzert” gehört mit zwei “Césars” zu den Gewinnern der diesjährigen Preisverleihung. Allein in Frankreich ließen sich bisher mehr als zwei Millionen Besucher vom vielfach ausgezeichneten Film des französisch-rumänischen Regisseurs begeistern. Der Film wurde in Paris mit einem “César” für die aufwühlende Musik von Armand Amar (“Van Gogh”) und mit einem weiteren für den sensiblen Ton von Pierre Excoffier, Bruno Tarrière und Selim Azzazi ausgezeichnet.
Foto: (c) Concorde Filmverleih
Insgesamt war das tragikomische Drama für sechs französische Filmpreise nominiert worden. “Das Konzert” ist ein fulminanter, rasanter und auch tiefsinniger Film über Menschlichkeit, Liebe, Verantwortung und die alles verbindende Macht der Musik. Neben dem in seiner russischen Heimat gefeierten Star Alexeï Guskov glänzen unter anderem Dmitri Nazarov als bester Freund des Dirigenten sowie Mélanie Laurent (“Inglorious Basterds”) als junge Violinistin und Miou-Miou als deren Agentin.
Inhalt:
Andreï Filipov (Alexei Guskov) galt einst als Wunderknabe, als Dirigent des legendären Bolschoi-Orchesters feierte er Triumphe. Inzwischen ist er 50 Jahre alt und arbeitet immer noch am selben Haus – mittlerweile jedoch als Putzmann. Seine Weigerung während des kommunistischen Regimes – “Zionisten sind Volksfeinde!” – jüdische Mitmusiker zu entlassen, hat ihn den Posten gekostet – und auch seinem besten Freund, dem Cellisten Sacha Grossman (Dmitri Nazarov).
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Seit jenen Tagen trinkt Andreï und ihn plagen Depressionen. Am schlimmsten sind aber die ewigen Demütigungen des Direktors, eines bornierten Apparatschiks, der seinem Ex-Star immer wieder höhnisch verspricht, ihn und sein Orchester demnächst zu reaktivieren. Da fällt ihm eines Tages, während er das Büro seines Chefs reinigt, zufällig ein Fax des Pariser Théâtre du Châtelet in die Hände. Der dortige Direktor Olivier Morne Duplessis sucht händeringend Ersatz für die indisponierten Philharmoniker aus San Francisco.
Deswegen fragt Duplessis beim Bolschoi-Orchester nach, ob dieses Interesse und Zeit hätte einzuspringen. Kurzentschlossen steckt Andreï das Fax ein und löscht die dazugehörige E-Mail. Er beschließt, das Orchester in alter Besetzung wieder aufleben zu lassen und an Stelle des jetzigen in der französischen Metropole zu spielen. Ein schwieriges Unterfangen, denn die Ex-Kollegen, sind in alle Winde zerstreut, arbeiten inzwischen als Möbelpacker, Taxifahrer, Straßenmusiker, Handyverkäufer und Flohmarkthändler – ja einer liefert sogar die Soundeffekte für Pornofilme. An der Seine bereitet man sich unterdessen fieberhaft darauf vor, das legendäre Orchester zu empfangen. Es gilt vor allem, die französische Geigerin Anne-Marie Jacquet (Mélanie Laurent) zu kontaktieren. Andreï hat für seine Teilnahme nämlich eine Bedingung gestellt: Das junge Talent soll ein Solo beim Auftritt des Orchesters spielen. Derweilen macht sich die wilde Truppe auf den Weg in den Westen, eine Reise mit höchst ungewissem Ausgang …
Kinostart: 29.07.2010